Starker Auftakt für Klima- und Biodiversitätsberatung – Neue Vernetzungsstelle bringt Fachwissen und Praxis zusammen
Pressemitteilung, 07. August 2025
Wie lassen sich Biodiversitäts- und Klimaschutz sinnvoll verbinden? Mit dieser Leitfrage startete die neue Vernetzungsstelle für Biodiversitäts- und Klimaberatung in der Agrarlandschaft Brandenburg – ein Kooperationsprojekt der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg (FÖL).
Mehr als 60 Teilnehmende aus Landwirtschaft, Beratung, Wissenschaft und Verwaltung kamen am 22. Juli 2025 im Haus der Natur in Potsdam zum offiziellen Auftakt zusammen. Fachvorträge und Diskussionen boten vormittags spannende Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze an der Schnittstelle von Naturschutz, Klimaschutz und Klimaanpassung in der Landwirtschaft. Am Nachmittag ging es auf Exkursion zu den artenreichen Pfeifengraswiesen des Biohofs Betula. Hier wurde deutlich: Nur durch enge Zusammenarbeit zwischen Landwirtinnen, Landwirten, Behörden, Naturschutz und Beratung gelingt es, wertvolle Lebensräume zu erhalten und gleichzeitig auf den Klimawandel zu reagieren.
Zentrale Anlaufstelle für Beratung und Praxis
Projektleiterin Christina Menne (FÖL) stellte das neue Team und die Aufgaben der Vernetzungsstelle vor. Diese knüpft an das „Modellprojekt Naturschutzberatung Brandenburg“ an und versteht sich als zentrale Schnittstelle für Betriebe, Beraterinnen, Berater, Behörden und weitere Akteurinnen und Akteure. Die Projektpartner – Landwirt Thomas Domin, der Biohof Betula, die Moorgrün GmbH und Naturschutzberater Frank Gottwald – machten in ihren Beiträgen klar: Besonders der Wasserrückhalt ist eine Schlüsselfrage der Klimaanpassung in Brandenburg.
Impulse aus Forschung und Politik
Tilman Schnauder, Leiter des Regionalbüros Natürlicher Klimaschutz und Referent für Klimamoorschutz im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLEUV), informierte über neue Förderprogramme im Rahmen des bundesweiten Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK). Ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Ralf Bloch (HNE Eberswalde) zu Maßnahmen für Biodiversität, Klimaschutz und -anpassung führte in die Herausforderungen für den Standort Brandenburg und mögliche Handlungsfelder ein.
Exkursion zeigt: Zusammenarbeit wirkt
Auf der Exkursion berichtete Lisa Querhammer (Biohof Betula) gemeinsam mit Erik Paschke (Landesamt für Umwelt (LfU)) und Jörg Fürstenow (Heinz-Sielmann-Stiftung) von der erfolgreichen Wiedervernässung und Bewirtschaftung einer Pfeifengraswiese. Wo einst Schilf dominierte, blühen nun lichtliebende Arten wie Kuckuckslichtnelke und Färberscharte. Doch der zunehmende Wassermangel stellt diese Wiesen vor neue Herausforderungen. Die Lösung: ein gezielter Wasserrückhalt im Winter und angepasste Bewirtschaftung – beides braucht Beratung, Know-how und Kooperation. Im Rahmen der Exkursion konnten bereits praxistaugliche Maßnahmen und spezielle Mahdtechnik vorgestellt werden, die den Erhalt der artenreichen Wiesen unterstützen.
Hintergrund
Die „Vernetzungsstelle Biodiversitäts- und Klimaberatung in der Agrarlandschaft Brandenburg“ (2025-2028) möchte Akteurinnen und Akteure in Brandenburg bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen für mehr Biodiversität, Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel unterstützen, dazu Informationen aufbereiten und über www.naturschutzberatung-brandenburg.de zur Verfügung stellen. Es werden Online-Austauschrunden für Beraterinnen und Berater in diesem Themenfeld und regionale Vernetzungsveranstaltungen mit den Natura-2000-Teams angeboten. Außerdem sind in den kommenden Jahren zwei Fachtagungen und zwei weitere Fachexkursionen geplant.
Das Vorhaben ist ein Kooperationsprojekt der FÖL zusammen mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL), dem Landesamt für Umwelt (LfU), dem Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner-Land e.V., der Stiftung NaturschutzFondsBrandenburg und verschiedenen Beratenden und Landwirtschaftsbetrieben. Es wird durch das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLEUV) gefördert und ist kofinanziert durch die Europäische Union im Rahmen der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für die Förderung von Netzwerken, Kooperationen und regionaler Wertschöpfungsketten.
Fotos zum Download
(bei Verwendung bitte „Quelle: FÖL e. V.“ angeben)
Auftakt im Haus der Natur, Potsdam
Wiedervernässte Pfeifengraswiese
Kontakt
Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau
Berlin-Brandenburg e. V. (FÖL)
Tel.: 0155 60909710
E-Mail: naturschutzberatung@foel.de













